Zwischenbericht zur Libellenkartierung im Kreis

Die aktive Kreiskartierung der Libellen geht nun in das dritte Jahr.
Das kalte Frühjahr und die Regenperiode Ende Mai bis Anfang Juni mit Hochwasser an den Bächen und Flüssen hat sich negativ auf die Libellenaktivitäten ausgewirkt. Bei den aktuellen hochsommerlichen Temperaturen kam aber doch wieder Schwung in das Libellenleben. Ziel der Kartierung der beiden Naturschutzverbände ist das Vorkommen und die Verbreitung im Kreis auch im Hinblick auf die Klimaveränderung zu dokumentieren und die Ergebnisse zu publizieren. Weitere Hinweise erhofft man sich auch auf den Zustand der Gewässer, da Libellen wichtige Indikatoren dieser Lebensräume sind.

Aus den vorhandenen Datenbestand mit bereits 5500 Belegfotos der Libellen lässt sich ein weiterer Zwischenbericht erstellen.
Unverändert bleibt die Anzahl der Libellenarten. Es sind zurzeit 52 Arten in 131 Fundstellen im Kreis. Etwa 40 Libellenarten sind davon regelmäßig anzutreffen und bodenständig. In Hessen leben 62 heimische Arten.
Als besonders artenreich erwiesen sich die gestalteten und ungenutzten Gewässer in den Naturschutzgebieten.
Im Focus stehen die mediterranen Arten, die sich durch die Klimaerwärmung zunehmend ausbreiten. Dazu zählen Feuerlibelle, Kleines Granatauge, Kleine Königslibelle und Pokaljungfer, die vermehrt neue Gewässer besiedeln.

Bedroht bleiben die Arten, die spezielle Ansprüchen an ihren Lebensraumstellen.
Dazu zählt die seltene Speer-Azurjungfer, die moorige Gebiete bevorzugt.
Bei hohen Nährstoffeinträgen in die Gewässer verschwindet diese Jungfer, die Libelle das Jahres 2013 ist. Schon seit über 20 Jahren ist die Art bei uns verschollen.
Zu den weiteren seltenen Arten im Kreis gehören Keilflecklibelle, Torf-Mosaikjungfer, Früher Schilfjäger, Braune und Südliche Mosaikjungfer, Gemeine Keiljungfer, Gestreifte Quelljungfer, Kleine, Große und Nordische Moosjungfer, Kleiner Blaupfeil und die Gefleckte und Gebänderte Heidelibelle.
Zu den häufigen Top 5 Arten im Kreis zählen: Gebänderte Prachtlibelle,Hufeisen-Azurjungfer, Blaugrüne Mosaikjungfer, Frühe Adonislibelle undGemeine Becherjunger.
Sie sind anspruchslos und besiedeln eine große Bandbreite von Gewässertypen.
Die beiden Naturschutzverbände möchten auch darauf hinweisen, dass alle heimischen Libellenarten nach der Bundesartenschutzverordnung "besonders geschützt"  und vollkommen harmlos sind.

 

Dieser Beitrag wurde von Arno Werner (HGON Arbeitskreis Hersfeld-Rotenburg) verfasst.

Übersicht zu seltenen und bedrohten Libellenarten mit weiteren Fotos
Übersicht_Libellen.pdf
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Kommentare: 1
  • #1

    Hein, Andreas (Dienstag, 27 August 2013 02:28)

    Hallo liebe Naturfreunde,

    interessant würde auch eine kurze Analyse zur Ausbreitung von Sympetrum meridionale (Südliche Heidelibelle). Die Art blieb unerwähnt, obwohl ich Bestimmungsanfragen mit Belegfotos aus Hessen erhalten habe. Bei Ineresse, stelle ich gern Kontakt her.
    LG Andreas

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