Am Freitag, dem 20 Dezember retteten Mitarbeiter des Abwasserbetriebes und des Tierheimes Bad Hersfeld gemeinsam mit dem NABU einen Biber aus dem Pumpwerk des Oberflächenwassersammlers an der Oberau.

Der Biber aus dem Fuldarevier im Bereich des Bootshauses war wahrscheinlich bei dem Hochwasser am Wochenende 14./15. Dezember über das Auslaufrohr des Pumpwerkes in das System eingeschwommen und konnte auf Grund des schnellen Anstieges nicht mehr in die Fulda zurückkehren. Bei seinen Versuchen wieder in die Freiheit zu gelangen, viel er in den Pumpenschacht des Regenwassersammel- und Drainagesystems des Stadions an der Oberau, wo er am Montag von Mitarbeitern des Abwasserbetriebes bemerkt wurde. Bei einer Kontrolle durch die Untere Naturschutzbehörde und NABU am Nachmittag war er dann verschwunden. Auch am nächsten Morgen war er nicht im Schacht, deshalb wurde eine Wildkamera installiert und der Schacht überwacht. Nachdem zwei Tage nichts passierte, war er dann am Freitagmorgen wieder im Schacht und wurde bei der Kamerakontrolle entdeckt (siehe Foto).

In einer gemeinsamen Aktion von Mitarbeitern des Abwasserbetriebes, des Tierheimes und des NABU Bad Hersfeld wurde der halbwüchsige Biber (geboren in 2018 und ca. 20 kg schwer) dann unter einigen Anstrengungen mit einem Kescher des Tierheimes gefangen und aus dem Schacht gehoben.

Anschließend wurde er in der Nähe des Bootshauses in die Fulda gesetzt und schwamm gleich ans andere Ufer. Er war trotz des mehrtägigen Aufenthaltes im Drainagesystem des Stadions an der Oberau gut genährt und fit.

Die Mitarbeiter des Abwasserbetriebes senkten dann den Hochwasserschieber des Pumpwerkes zur Fulda hin soweit ab, dass kein Biber mehr einwandern kann und trotzdem die Entwässerung des Oberflächenwassersammelsystems gewährleistet ist. Langfristig wird das Auslaufrohr zur Fulda mit einem schwenkbarem Gitter versehen, damit ein Einschwimmen ausgeschlossen ist.

Gemeinden bzw. Abwasserbetriebe in Bereichen von Biberrevieren sollten auf Grund dieses Vorfalles ihre Ablaufsysteme überprüfen!

Die Untere Naturschutzbehörde und der NABU möchten sich hiermit auch im Namen der Biber bei allen Helfern bedanken.

Autor: Klaus Hentschel (NABU Biberbetreuer Hessen)