Sicher zum Laichgewässer

Quelle: HZ 27.02.2025

Zurück in die Freiheit: Jan Bornemann setzt die rund 30 am Mittwochvormittag gesammelten Amphibien am ehemaligen Feuerlöschteich bei Wippershain aus. Fotos Jan-Christoph Eisenberg.

Wippershain - Damit möglichst viele Erdkröten, Frösche sowie Teich- und Bergmolche unbeschadet aus dem Buchwald in ihr Laichgewässer, den ehemaligen Feuerlöschteich bei Wippershain, gelangen, sind seit dieser Woche wieder an jedem Morgen ehrenamtliche Helfer an der Kreisstraße 17 unterwegs. Bei Wind und Regen wie am Mittwochmorgen zählen zur Ausstattung neben Eimer, Handschuhen und Klemmbrett auch Regenschirme und Gummistiefeln.

Die Krötenwanderung nahe dem Schenklengsfelder Ortsteil sei eine der stärksten über eine Verkehrsfläche im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, sagt Barbara Leister, die mit Patrizia Hirt zu einer Gruppe von Einwohnern gehört, die sich gemeinsam mit dem NABU Bad Hersfeld und Schülern der Modellschule Obersberg um den sicheren Transport der Tiere kümmern. Aufgefallen sei das bedeutende Erdkröten-Vorkommen durch eine Untersuchung von Biologielehrer Jan Bornemann aus Erdmannrode.

Seit einigen Jahren wird deswegen im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises von Bildungsträger Via im zeitigen Frühjahr ein Amphibienschutzzaun aufgestellt. Auf der Waldseite des Zaunes sind rund 30 Eimer in den Boden eingegraben, in die Amphibien auf ihrer Wanderung in Richtung Teich hineinfallen. Die Eimer werden täglich kontrolliert und darin gefangene Erdkröten, Frösche sowie Teich- und Bergmolche in den Wippershainer Teich gebracht. Die Amhibien werden dabei nach Art und Geschlecht systematisch erfasst. Diese Daten sollen helfen, die Straßenabschnitte mit den meisten Tieren zu identifizieren, an denen sich der Bau von Röhren unter der Fahrbahn als feste Querungshilfe besonders anbieten.

Auf diese Weise wurden im Frühjahr 2024 zirka 3000 Erdkröten vom Waldrand in den Teich transportiert. An einem Tag mit optimalen Wetterbedingungen seien innerhalb von 24 Stunden rund 1000 Erdkröten zum Teich geschwärmt. Trotz des Amphibienschutzzaunes und dem Einsatz de Helferteams seien sehr viele Erdkröten im Kreuzungsbereich überfahren worden, bedauert Barbara Leister.

Die Regelmäßige Pflege des Teiches und der Umgebung wird durch die Wippershainer Teichgruppe ausgeführt. Da das Gewässer inzwischen stark zugewachsen ist und es kaum noch eine freie Wasserfläche gibt, ist es geplant, die Pflanzen durch ein fachkundiges Unternehmen im Frühherbst ausräumen zu lassen, berichtet Leister.

Der NABU-Vorsitzende Heinrich Eigenbrod und Biologielehrer Jan Bornemann appellieren an die Autofahrer, die während der Krötenwanderung auf der Umgehungsstraße 18 bis 10 Uhr geltende Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 50 Stundenkilometer zum Schutz der Tiere, aber auch der eingesetzten Helfer, einzuhalten.

JCE

Von links: Barbar Leister, Rainer Ullmann, Heinrich Eigenrod und Jan Bornemann

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